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Nein zum Autobahn-Ausbau | 06.03.2022

Das Bundesamt für Strassen will den Autobahn-Anschluss Wankdorf ausbauen. Die Erfahrung zeigt aber, dass ein Kapazitätsausbau noch mehr Verkehr anzieht. Viel sinnvoller wäre es die Mittel für den Ausbau des öffentlichen und des langsamen Verkehrs einzusetzen.


Das Bundesamt für Strassen (Astra) will den Autobahn-Anschluss Wankdorf ausbauen. Gleichzeitig sind noch weitere Ausbauprojekte in Planung mit der Pannenstreifen-Umnutzung Ostring, dem Bypass Bern-Ost, dem Ausbau Grauholz und dem Ausbau Schönbühl-Kirchberg. Allein das Projekt im Wankdorf wird mindestens 250 Millionen Franken kosten. In Anbetracht der Klimakrise ist dieser Kapazitätsausbau für den motorisierten Individualverkehr (MIV) nicht nachvollziehbar. Viel sinnvoller wäre es die Mittel für den Ausbau des öffentlichen und des langsamen Verkehrs einzusetzen. Zwar wird letzterer im Projekt auch bedacht. Für den Velo- und Fussverkehr ist eine Brücke hoch über dem Autobahnanschluss vorgesehen. Konkret bedeutet dies aber einen Umweg mit einer ziemlichen Steigung. Wer ausschliesslich mit Muskelkraft unterwegs ist, findet das kaum attraktiv. Zudem würde die Allmend als frei zugängliche Grünfläche durch die zusätzlichen Strassenflächen weiter verkleinert. Die Baumallee auf der Bolligenstrasse und das Wäldchen auf der Grossen Allmend würden zu einem grossen Teil gerodet. Der Ausbau des Autobahn-Anschluss Wankdorf geht also zu Lasten des Langsamverkehrs, des öffentlichen Raums und der Natur. Auf der anderen Seite erhält der MIV mehr Platz, was automatisch zu Mehrverkehr führen wird. Wer die Autobahn ausbaut wird noch mehr Verkehr ernten!


Die Stadt Bern muss sich gut überlegen, wie sie mit dem Projekt umgehen soll. Manch einer befürwortet wohl den Autobahnausbau mit der Überlegung, dass die Autos dann um die Stadt herumfahren und nicht in die Stadt selber. Diese Haltung mag nachvollziehbar sein, ist aber sehr kurzsichtig. Die Stadt Bern leidet dadurch zwar weniger unter dem Autoverkehr, die CO2-Bilanz bleibt aber insgesamt dieselbe. Der MIV muss insgesamt reduziert werden – nicht nur in der Stadt Bern. Wenn man also den Ausbau Wankdorf befürwortet, damit der MIV aus der Stadt fernbleibt, dann ist das egoistisch und dem Klimaschutz kaum förderlich. Gemäss Astra kommen rund 80% des Verkehrs im Wankdorf aus der Stadt Bern oder gehen dorthin. Die Stadt Bern muss somit mithelfen, dass noch weniger Menschenmit dem Auto die Stadt pendeln. Dazu müssen weitere Parkflächen aufgehoben werden, die Parkhäuser in der Innenstadt geschlossen und die Altstadt autofrei werden. Gleichzeitig muss die Stadt Bern mit dem Kanton Bern zusammen den Autoverkehr insgesamt reduzieren. Dazu braucht es eine ÖV-Offensive im ganzen Kanton Bern. Erst wenn die Menschen eine attraktive Alternative haben, steigen sie auf den umweltfreundlichen Verkehr um. Und dann erübrigt sich der Ausbau des Anschluss von Wankdorf von allein.


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