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Autobahnausbau beim Grauholz | BZ, 16.03.2023

Hitzige Debatte, knappes Ergebnis: Kaum sind die Umfahrungen im Oberaargau und Emmental genehmigt, debattiert der Grosse Rat über den nächsten Strassenbau.


Am 12. März stimmte der Kanton Bern zwei Verkehrssanierungen im Oberaargau und im Emmental zu. Nur drei Tage später stand der Ausbau der Autobahn A1 zwischen Bern Wankdorf und Schönbühl von heute sechs auf neu acht Spuren zur Debatte. Anlass für die Debatte im Kantonsparlament ist eine Motion des scheidenden Bauernpräsidenten Hans Jörg Rüegsegger (SVP). Mit breiter Unterstützung aus anderen Fraktionen wehrt er sich gegen den Verlust von wertvollem Kulturland. In einem zweiten Punkt fordert er zudem, Alternativen zum Ausbau auf acht Spuren zu prüfen. Namentlich erwähnt er eine mögliche Untertunnelung des Abschnitts, eine Überdeckung oder einen Ausbau in die Höhe.


Auf linker und grüner Seite stösst die Grauholz-Verbreiterung auf grundlegenden Widerstand. Wichtigstes Argument sind die Kosten, die Autobahntunnel oder Überdeckungen bedeuten würden. «Ein Tunnel tönt zwar attraktiv, ist aber extrem teuer», sagt David Stampfli (SP). Seine Fraktion sei grundsätzlich gegen weitere Investitionen in Nationalstrassen. Und Thomas Brönnimann (GLP) erinnert daran, dass sich der Kanton Bern an den massiv höheren Kosten substanziell beteiligen müsste. So begründet denn auch Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) seine Ablehnung der Motion vor allem mit finanzpolitischen Argumenten.


Vor dem Urnengang zu den neuen Umfahrungsstrassen im Emmental und im Oberaargau hat Regierungsrat Neuhaus von einer «Zeitenwende» gesprochen.Neue Umfahrungsstrassen werden es künftig schwer haben, prognostizierte er. «Schon bei einer nächsten Abstimmung über Strassenprojekte könnte es keine Mehrheiten mehr geben», sagt David Stampfli von der SP.



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