Masterplan für die Fernwärme | 13.09.2022
Eine gemeinschaftliche Massnahme, um von fossiler auf erneuerbare Energie umzusteigen, ist die Förderung der Fernwärme. Fernwärme ist sowohl energetisch als auch wirtschaftlich sinnvoll, weil dadurch mit einheimischer Energie oder mit Wärmerückgewinnung fossile Energieträger ersetzt werden können. Die Fernwärme hat ein grosses Potenzial – erst recht im Kanton Bern mit seinen grossen Holzreserven. Aber dieses Potenzial wird heute noch zu wenig genutzt. Gemäss Regierungsrat deckte die Fernwärme im Kanton Bern im Jahr 2019 nur rund 2.1% des Energiebedarfs aller Wohngebäude ab.
Gründe dafür gibt es verschiedene. Zwar lohnt sich Fernwärme auf lange Sicht, aber die Vorinvestitionen sind hoch. Gemeinden und Energie-Unternehmen scheuen die Kosten und bauen deshalb die Fernwärme nur langsam aus. Zu wenig Informationsaustausch unter den Gemeinden und weiteren Beteiligten, mangelndes Know-How und rechtliche Hürden bremsen den Ausbau der Fernwärme zusätzlich aus.
Deshalb braucht es jemanden, der vorangeht. Der Kanton Bern könnte Gemeinden und Unternehmen mit den nötigen Krediten und Garantien unterstützen, die verschiedenen Player zusammenbringen, Informationen aufbereiten und zugänglich machen sowie rechtliche Hürden abbauen. In einem Masterplan soll der Regierungsrat aufzeigen, wie er die Fernwärme im Kanton Bern in den nächsten Jahren deutlich ausbauen will. Der Regierungsrat wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Energieunternehmen und unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, ambitionierte Etappenziele festzulegen. Er eruiert dabei das Potenzial wie viele Liegenschaften bis 2030, 2040 und 2050 an erneuerbare Fernwärmenetze angeschlossen werden können.
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