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Darum setzt die SP auf Frauen- und Männerlisten

  • Writer: David Stampfli
    David Stampfli
  • Jun 30, 2022
  • 2 min read

Updated: Apr 25

Die SP Kanton Bern tritt seit 1987 bei Wahlen mit getrennten Frauen- und Männerlisten an. Diese Massnahme hat dazu geführt, dass deutlich mehr Frauen gewählt wurden und unsere Vertretungen in den Parlamenten viel ausgeglichener sind als früher. Trotz des Erfolgs werden die getrennten Frauen- und Männerliste regelmässig kritisiert und infrage gestellt – so auch im Hinblick auf die eidgenössischen Wahlen 2023. In der Einladung zum Parteitag vom 18. Juni 2022 zeigte ich auf, aus welchen Gründen die Geschäftsleitung der SP Kanton Bern weiterhin an den getrennten Listen festhält. Der Parteitag folgte dieser Argumentation und beschloss wie üblich mit einer Frauen- und einer Männerliste in die Wahlen 2023 zu gehen.

 

Für echte Gleichstellung

Die SP ist DIE Gleichstellungspartei. Wir setzen uns nicht nur für eine angemessene Vertretung von Frauen und Männern ein, sondern auch für inhaltliche echte Gleichstellung. Die getrennten Frauen- und Männerlisten stehen klar für diesen Anspruch: Wir bieten Männern und Frauen gleiche Chancen für eine Wahl. Dass wir die einzige Partei sind, die regelmässig mit Frauenlisten antritt, ist ein Alleinstellungsmerkmal, das uns in Sachen Gleichstellung Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit gibt.

 

Einzigartiges Angebot

Wie die Partei selbst, sind auch unsere Wählenden auf Gleichstellung sensibilisiert und wählen vermehrt linke Frauen, um dieses Anliegen voranzutreiben. Genau für diejenigen, die explizit nur Frauen wählen wollen, sind die Frauenlisten ein sehr gutes Angebot: sie können diese ohne panaschieren zu müssen einfach einwerfen. Dies ist für die gesamte SP vorteilhaft. Wer nämlich eine Liste ausschliesslich mit Frauen füllen will, müsste bei einer gemischten Liste weitere Kandidatinnen von anderen Parteien panaschieren, was der SP insgesamt Stimmen kosten würde.

 

Männerschutz

Manche meinen getrennte Listen würden nun die Männer benachteiligen und plädieren deshalb für eine gemischte Liste. Allerdings wurden in den städtischen Wahlen in Bern 2020 und in Zürich 2022 zuletzt auf gemischten Listen deutlich mehr Frauen gewählt als Männer. So wurden in Bern vier bisherige Stadträte nicht wiedergewählt, fünf neukandidierende Frauen schafften die Wahl aus dem Stand. Es zeigt sich also, dass gemischte Listen nicht dazu führen, dass mehr Männer (oder weniger Frauen) gewählt werden. Vielmehr stehen Kandidaten so listenintern in direkter Konkurrenz zu Kandidatinnen, die sie überholen. Getrennte Listen sind also auch ein gewisser «Männerschutz», da Männer auf Männerlisten nur untereinander um die gewonnenen Sitze konkurrieren.

 

Wahrung der Parität

Auch während der Legislatur bleibt mit getrennten Listen diese Wirkung bestehen: Für Männer, die zurücktreten, rücken bei getrennten Listen auf jeden Fall Männer nach, ebenso rücken bei zurücktretenden Frauen ausschliesslich Frauen nach.

 

Potenzial nutzen

Und schliesslich gibt es auch ein rein arithmetisches Argument für getrennte Listen: Der Kanton Bern hat bei den Nationalratswahlen 2023 Anspruch auf 24 Sitze. Allein in der SP-Fraktion im Grossen Rat haben wir 32 Mitglieder, dazu kommen weitere profilierte Politikerinnen und Politiker auf kantonaler und Gemeindeebene. Bei nur einer Liste schöpfen wir unser Potenzial als Partei schlicht nicht aus und vergeben damit Stimmen, die die Kandidierenden in ihrem jeweiligen Umfeld abholen.



 

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Foto: GKB DV, 16.09.2023

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